Während unserer selbst organisierten Jeep-Safari.
In meinem Reistagebuch schrieb ich folgendes:
(
Namen geändert)


Jeep - Tour

Au fein!
Wir leihen uns, im von Schweizer Aussteigern geführtem, Tourist Office einen Vollkasko versicherten Jeep aus.
Genau in dem Büro, wo B. ein paar Tage vorher versuchte, ihre Fahrkünste auf einem Motorroller unter Beweis zu stellen und in einem hohen Bogen kreischend in die Böschung zwischen Straße und Abwasserstrang gesprungen ist. So ritzte sie mit dem Roller eine hübsche Kerbe in eine, an sich unschuldige, Palme hinein und warf ihre Mietabsichten bezüglich des Rollers unvermittelt über den Haufen.

Wir lassen uns die Route der sonst geführten Jeep - Safari anhand einer Karte erklären und fahren auf eigene Faust.
Stephen (einer der Aussteigertypen) gibt uns noch einen guten Tipp mit auf den Weg :
„Wenn euch ein Polizist versucht anzuhalten, dann geht etwas vom Gas, winkt ihm freundlich zu und fahrt langsam vorbei.“
Dann fügt er noch an:
„Falls ihr in einem der beiden Flüsse, die ihr durchqueren müßt, stecken bleibt, dann dreht vorne an den Rädern die Sperre ein. Aber das sollte normalerweise nicht nötig sein....“

Sollte es wohl doch ....

Wir folgen der „Hauptstraße“ nach Samaná, 51 Kilometer in knapp über 2 Stunden. Löcher, Geröll, Sand, steile Anstiege,
ausgewaschene Spurrillen .....
Allmählich mache ich mir Gedanken, ob meine Zahnkronen ausreichend fest sind, denn der Kopf droht einem schon abzufallen.

In Samaná angekommen, man sollte nicht meinen, was so ein Jeep alles auszuhalten vermag, kommt dann das klassische Verirren. Der Kopf ist zwar ordentlich locker, aber wir sind ja nicht draufgefallen und lassen uns von einem Motoconcho- Fahrer lotsen bis zum Abzweig zur Traumbuchtstraße.

P., mit Kopftuch ganz wie in „Jenseits von Afrika“, zeichnet gekonnt mit dem Motoconcho- Fahrer eine Karte in den Sand. An sich schlau, kann man nur leider schwer mitnehmen.
B. jammert über ihre langsam verbrennenden Oberschenkel und T. (den hab ich ganz vergessen) ist gar nicht erst mitgefahren. Er pflegt derweil im Hotelzimmer seinen Sonnenstich mit Eiswürfeln (hielo).

Also, P. fährt, ich stehe hinten auf den Sitzen und halte mich am Dachgebälk fest.
Sitzen ist nich’.
Sonst bin ich nachher 15 cm kürzer ....
Erwähnte ich schon, warum P. eigentlich Evel Kneevel heißt?
Nein ?
Am ersten Fluß angelangt, geben wir uns noch Tipps für das Durchqueren; langsam und gleichmäßig fahren, nicht anhalten und stetig rüber zum anderen Ufer fahren.

Soweit die Theorie.

Die Praxis sieht etwas anders aus.
Am gegenüberliegenden Ufer waschen Einheimische im Fluß ihre Wäsche und haben ihre Kleider zum Trocknen an das Geröll- Ufer gelegt.
P. ( Evel Kneevel ) schießt mit dem Jeep in den Fluß hinein, gibt Vollgas, daß das Wasser nur so spritzt und rast mit weit aufgerissenen Augen und starrem Blick geradeaus in Richtung Ufer.
Auf dem Sitz stehend rufe ich noch: „P. ! Nach rechts, nach rechts !“
Mit durchdrehenden Reifen stößt sie auf das andere Ufer, walzt über ein, bis dahin schönes, dunkelblaues Kleid mit Vollgas hinüber, daß ich es hinter uns im hohen Bogen unter dem Jeep hervorfliegen sehe. Aber Evel Kneevel hat nur noch den steilen Anstieg vor sich im immer locker werdenden Kopf und rast wild springend über große Geröllbrocken hinauf.
Nach einigen Minuten kommt P. wieder zu sich, nimmt, wenn auch noch zögerlich, mit uns eine einfache Art der Kommunikation auf. Daß sie gerade das wohl einzige Kleid der Frau verwüstet hat, löst bei P. ( Evel Kneevel ) ein verwundertes, leicht ins Wahnsinn driftendes Lachen aus.
Sie plästert weiter, keinen Gedanken daran verschwendend, umzudrehen.
Das zeichnet den Profi aus.
Zitat P.: „Je schneller man über die Schlaglöcher fährt, um so weniger merkt man davon.“

Wir erreichen nach einer wirklich beschwerlichen und anstrengenden Fahrt über noch nie gesehene „Straßen“ die Traumbucht >El Valle<..

El Valle, die Traumbucht aus der Karibik-Reklame

Hier ein Beispiel meiner Fotomontagen aus der Fotoschule

Auf dem Weg sehen wir immer wieder einmal alte, verrottete und zerfallene Hütten, gedeckt mit getrockneten Palmenblättern.
 Das Zuhause für ganze Großfamilien. Unvorstellbar für uns.
Nun, die Traumbucht haut uns nicht aus dem Sockel. Da sind wir besseres gewohnt.
Klar, für Leute aus Punta Cana und Sosua, wo die Hotels die Strände verunstalten, muß das hier wohl paradiesisch sein...



Zurück geht’s erst wieder über dieselbe schlimme Straße.
Am letzten Fluß stecken wir dann fest. Mit „Nur Hinterradantrieb“ und festsitzendem Umstellmechanismus zum „4- Wheel- Drive“ versuche ich vergeblich das steile Ufer zu erklimmen.
(
siehe Bild oben am Anfang dieser Seite)

P. und B. sind erfreulicherweise schon mal zu Fuß durch den Fluß gewatet, damit ich allein mein Glück probieren darf.
Doch allein bleibe ich nicht lange. Nachdem ich’s drei mal vergeblich versuche, stehen ‘zig “schwatte Buschmänner” um mich herum.
“Kleine Buschmännchen” krabbeln in den Jeep hinein und alles palavert auf mich ein.
P. und B. schauen sich das ganze schadenfroh lachend vom anderen Ufer aus an.
Ich lasse mich schließlich überreden, den Jeep von einem, wie ich später erfahre, >Automobilista brutalo< über den Jordan ( sprich Fluß ) bringen zu lassen.

Ich dachte mir, was soll’s? Ist eh ‘ne Scheißkarre und wenn er weg ist, ist ja nich’ meiner .....
Auf der Rückbank stehen 3 Buschmänner und wippen wild auf und ab.
Der Wagen schafft es auf’s andere Ufer und fährt den Berg hinauf, damit wir nicht nachher wieder am Berg auf’s Neue festhängen.
B., ihrem blonden Haar alle Ehre machend, rennt „Stop“ und „Halt“ schreiend, mit den Armen wild gestikulierend (sehr zur Freude der Insassen) hinter dem Jeep her....

Die Rückfahrt rumpelt dann erst so vor sich hin und endet schließlich auf einer richtig geteerten Straße quer durchs Gebirge. Und schließlich im Labyrinth der Gassen des Dörfchens Sanchez.
Wir fragen hier und fragen da und irren chaotisch herum. Auf den Straßen sitzende Einwohner räumen Tische und Stühle beiseite, damit wir passieren können.


Aber dann, nach vielen Stunden Fahrt geht es über die Bergstraße zurück zum schönsten Fleck der Halbinsel Samaná:

Las Terrenas !

Daß wir dann spät abends das ominöse Verdeck von der Scheißkarre nicht richtig zu bekommen und der Schrotthaufen am nächsten Tag beim Abgeben auch aussah wie ein Schrotthaufen, bräuchte ich eigentlich nicht zu erwähnen.
Tue ich aber trotzdem.



Soviel also aus meinem leicht ironischen Reisebericht, all denen, die nun meinen, ich wäre vielleicht rassistisch, weil ich von >>kleinen Buschmännern<< schreibe, sei gesagt:
nein, das bin ich ganz bestimmt nicht.

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