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R@lfonso auf Menorca Der Reisebericht
Traumhafte fast unberührte Buchten, liebenswerte Menschen, einzigartige Aussichten, weite Weide- und Waldflächen und sich sanft in der Meeresbrise wiegende Pinien erwarten Dich hier sehnsüchtig. So klingen zahlreiche Fremdenführer und Reisebüchlein. Geheimtipps und Insidertipps lotsen Dich vom Besonderen zum Superlativen und damit Du es besser findest, sind die Insidertipps auch gleich ganz praktisch mit elektronischen Parkleitsystemen beschildert und ausreichend Parkplätze vorhanden (auch für die Busreisenden auf Individual-Entdeckungstour...).
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Die Realität sieht dann leider oft so aus, daß man den Geheimtipp vor lauter Menschenmassen nicht mehr sehen kann, andererseits die nicht sonderlich beschriebenen und hervorgehobenen Ecken Menorcas echte Schönheit für Dich bereit halten. Ich habe es relativ schnell so gehalten, dass ich mir meine Reiseführer zur Hand nahm, schaute was als besonders sehenswerter Supertipp beschrieben war und habe um diese Dinge möglichst einen großen Bogen gemacht.
Dank meiner Uschi fand ich viele "geheime" Ecken (sofern es auf dieser Insel etwas Geheimes gibt) und konnte Menorca in vollen Zügen geniessen.
Glücklicherweise herrscht hier nicht so ein Massentourismus, wie auf Malle und Ibiza. Die Straßen sind befahrbar (ohne Stau und Chaos), die Orte erträglich (bezogen auf die Besucherzahl), die Strände noch Strände und keine Liegestätten brutzelnder Brathühner (und passenden paarungswilligen Hähnchen) und die Menschen hier noch freundlich und nicht total angenervt vom rücksichtslosen Tourismus. Das Klima ist selbst im Juli gut zu ertragen, Temperaturen um 32 Grad wirken bei einem stetigen leichten Wind angenehm und das Meer ist nicht so kalt, dass einem alles abfriert :-)) Auch abends kühlt es kaum unter 25 Grad ab und meine Jeans samt Langarmshirt verschwanden für die Zeit meines Aufenthaltes im Schrank.
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Wenn man dann überlegt, dass man von Deutschland aus gute 2 Stunden Flugzeit hat (zumindest aus NRW), liegt dieses Inselchen quasi näher vor der Tür, als die niederländische Küste per Auto. Menorca kann ich uneingeschränkt all denen empfehlen, die sich einen Leihwagen mieten, bereit sind mit diesem auf Entdeckungstour zu gehen, Buchten und spektakuläre Aussichten geniessen und in ihrem Urlaub was unternehmen wollen.
Strandläufer werden hier frustig, denn es gibt keine wirklich langen Strände am offenen Meer (wie an der französischen Atlantikküste oder in Italien am Mittelmeer), sondern eher die schönen romantischen, von Klippen eingefassten Buchten. Ebenso werden Partymiezen gleich welchen Geschlechtes auf Menorca lange Nasen machen, denn bis auf ein paar Bars im Hafenbereich von Mao und Ciutadella herrscht hier abends partytechnisch tote Hose. Restaurants haben bis gut 1 Uhr auf und danach schläft Menorca. Aber ich denke mal, dafür gibt´s ja Ibiza und Malle, wer Halli Galli bis zum frühen Morgen sucht, wird wohl nicht auf die Idee kommen, hierhin zu fliegen.
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Menorca hatte vor meiner Reise hierhin den Beigeschmack "Insel der Rentner und Alten" zu sein, wodurch auch immer geprägt. Das kann ich nach meinem Aufenthalt nicht bestätigen, mir sind eigentlich kaum Alte aufgefallen (oder sollte ich schon einer sein....). Ach, bevor es nun wieder kistenweise Mails gibt: nein, ich habe gar nichts gegen Alte; auch nichts gegen die vielen Familien mit kleinen schreienden Kindern am Strand .... Und das Klischee, Menorca ist das bevorzugte Reiseziel für „Alleinerziehende mit Kind und die Familieninsel“, hat sich ebenso wenig bewahrheitet.
"Scusi, do you speak english oder noch besser germany?" wurde ich am Parkplatz von Sa Mesquida angesprochen. Man sieht, jeder schlägt sich irgendwie tapfer durch, auch wenn man die spanische Sprache nicht beherrscht. Mit Deutsch kommt man auf Menorca nicht sonderlich gut weiter, englisch klappt da problemloser (bei der Gelegenheit, englische Urlauber gibt´s hier sehr viele) und italienisch ist hilfreich. Aber eine freundliche Geste, ein positives Lächeln öffnet auch auf Menorca verschlossene Türen zu vielen Menschen, die wohlwollend registrieren, ob Du es zumindest versuchst, ein paar Brocken auf spanisch hervorzubringen und nicht wie ein deutscher Bauer daherkommst (nix gegen Bauern).
Sende ein Lächeln aus und Du wirst ein Lachen ernten....
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Und nun ein paar ganz subjektive Anmerkungen, Erfahrungen und Eindrücke aus verschiedenen Städten und Regionen Menorcas:
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Cala Llonga
Cala Llonga liegt auf der anderen Hafenseite von Maó (bzw. Es Castell) und besteht aus mehr oder weniger großen Ferienhäusern, einigen kleinen Hotels und einem kleinen Jachthafen. Von vielen Stellen hat man einen super Blick auf Es Castell, steile, kurvige und verschlungene Strassen zeichnen Cala Llonga aus. Es gibt hier wenig Restaurants (also eigentlich habe ich gar keins gefunden….), einen Supermarkt, keine Bars und ansonsten herrscht tote Hose. Ein Ort zum ruhigen Wohnen eben.
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Es Murtar
Ein kleines Fischerdorf, kein Strand, kleines Häfchen, ein Ort zum Angeln, sonst nix.
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Sa Mesquida
Vielleicht sollte ich über Sa Mesquida nicht viel schreiben, wer weiß, wer´s liest…. Auffallenderweise fällt der Name Sa Mesquida in den aktuellen Reiseführern nicht gemeinsam mit den vermeintlich schönen Begriffen wie „Insider-Tipps“, „Geheim-Tipps“ und „Besonders schöne Bucht“. Sa Mesquida wird eher beschrieben als Ort, den überwiegend Einheimische besuchen, die Touristen in aller Regel erdulden. Dass Sa Mesquida einen echt wunderschönen Strand bietet, der nicht nur tief, sondern auch breit ist (an den Enden umrahmt von Klippen) und obendrein nicht mal sonderlich voll ist, erfährt man nur, wenn man hinfährt.
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Heller Sand, tiefblaues bis turkisfarbenes warmes Wasser mit schönen kräftigen Wellen vom offenen Meer und kaum Bebauung im Umkreis zeichnen diesen Strand aus. Wer bereit ist, sich etwas zu bewegen, hat die Chance auf grandiose Ausblicke über die Bucht und teilweise auch über den kleinen Ort. Weiße Häuser, einige kleine Bars und Restaurants bestimmen das Bild des ruhigen Ortes. Die Farbe des Meeres verändert sich jeden Tag und schimmert am schönsten in den Nachmittagsstunden. Am Ortseingang, hoch oben auf der Steilküste, befindet sich das schöne Restaurant Cap Roig. Von der Terrasse hat man einen perfekten Blick auf die ganze Bucht. Hier gibt es frischen Fisch aus eigenen Fängen, allerdings keine internationale Küche (sprich Wiener Schnitzel…) und Karten nur in spanisch.
An manchen Wochenenden im Sommer trifft sich am Strand die inselinterne Raver-Szene und zelebriert seine Rave-Partys von Samstag auf Sonntag. Wenn die Leutchen auch sehr friedlich und mit ihren eigenen nackten Hintern beschäftigt sind, so nervt es doch schon, Horden zugeknallter Rasterhaar-Freaks mit bunten Tüchern in den Haaren am Strand Delirium-Tänzchen zelebrieren zu sehen. Äußerlich und vom Verhalten auf die Freaks der Flower Power Generation getrimmt, stolzieren sie nackt und singend vor Deiner Nase entlang, was nicht in jedem Fall eine Augenweide ist….
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Hier geht mein persönlicher Reisebericht weiter
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