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Während der Wanderung durchs Flußbett in der Caldera. Hier ein Auszug aus meinem Reisebericht:
.......... >>> der zweite Besuch begann recht ebenerdig am anderen Ende als bei meinem ersten Besuch, im Barranco de las Angustias, die "Schlucht der Todesängste". Ich startete gewissermaßen am offenen Hufeisen der Caldera. Sie ist umgeben von einem hohen, hufeisenförmigen Gebirgskamm, der einen gut 10 km großen Kessel umrandet. Zahllose Wasserläufe und Quellen gibt es in der Caldera und ein ganz besonderes Erlebnis ist es, diesen Flussläufen langsam hinauf zur Quelle zu folgen. So erlebt man am besten die gigantischen vulkanischen Formationen und findet einen solchen Reichtum an seltenen Pflanzen vor, was Dir ansonsten verborgen bleiben würde. Ich bin mit Wandersandalen (vor dem Urlaub frisch gekauft und natürlich nicht eingelaufen), Short und T-Shirt, einen Rucksack gefüllt mit Kameras und Objektiven und einer halben Literflasche Wasser losmarschiert. Fotografisch war ich somit bestens gerüstet, fuß- und wassertechnisch leider weniger.
Anfangs versuchte ich immer von Stein zu Stein über das Wasser des immer schmaler werdenden Flusses zu springen, was aber von Meter zu Meter schwieriger wurde. Das Durchwaten war allerdings auch nicht einfacher, denn die glitschigen Steine im Wasser gaben keinen Halt. Die Flasche hatte ich schon nach wenigen Minuten ausgetrunken und so war es nur eine Frage der Zeit, bis ich mich an eine Quelle wagte um zu trinken. In der Caldera gibt es keine Kioske, im Jahre 1954 wurde sie zum Nationalpark erklärt und unter den Schutz der UNESCO gestellt. Ein Glück. Na, wie Du siehst, ich lebe noch, das Wasser war übrigens köstlich.
Die Wanderung wurde zunehmend schwerer und abenteuerlicher und ich hatte immer mehr das Gefühl, eine Adventure-Tour zu erleben anstatt an einer Wanderung teilzunehmen. Je höher man kam, umso schwieriger wurde es, dem Flußlauf zu folgen, denn es gab kaum Möglichkeiten an den engen Uferrändern herzukraxeln und der Fluß hatte durch das stärker fallende und engere Flußbett Kraft genug, einem locker die sandalierten Füße wegzureissen. So kletterten wir über umgekippte Bäume und provisorische Brücken, die manchmal nur aus einem einzigen Stamm bestanden weiter hinauf zu unserem Ziel: dem Farbenwasserfall, das Wunder der Caldera. Und zum "Dos Aguas" dem Punkt, an dem das gesamte Wasser der Caldera sich zu einem Fluss vereint. Da gibt es eine eisenhaltige Quelle, die ich anfassen konnte und sich komisch anfühlte; es tritt weiches warmes Wasser aus dem Grund - das hat mit der immer noch anhaltenden vulkanischen Aktivität der Insel zu tun.
Weiter sind wir nicht gegangen, man hätte noch locker weiter aufsteigen können, aber dafür fehlte uns allen die Kraft und nötige Ausrüstung. In der Caldera gibt es ein tückisches Mikroklima, das schnell aus dem angenehm warmen Wetter eine kühle Regenhölle zaubern kann, inklusive entsprechend schwerer begehbarem Untergrund. Da wir weder Regenzeug, geschweige denn einen warmen Pulli dabei hatten, liessen uns einige aufziehende Wolken gleich das Schlimmste befürchten.......>>>
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